2. Warum Gruppenregeln?

Teamarbeit hat in der Wirtschaft einen hohen Stellenwert. In Schulen und Hochschulen dagegen wird ein teamorientiertes Lernen und Arbeiten meist nur sporadisch gelernt und eingeübt. Und das ist problematisch: Denn Teamarbeit ist bereits face-to-face eine nicht triviale Aufgabe, deren Bewältigung von der Gruppe viel Motivation, Kompromissbereitschaft und Anstrengung einfordert, aber auch klare und verbindliche Regeln voraussetzt. Wichtig sind solche Regeln vor allem für die Reduktion der Gefahr des "Trittbrettfahrens", das sich darin äußert, dass eine oder einige Personen in einer Gruppe die meiste Arbeit übernehmen und die anderen ihre Verantwortung abgeben und sich nicht engagieren.


In noch höherem Maße gilt dies für die Teamarbeit in virtuellen Umgebungen:

  • Man muss hier ohne nonverbale Mittel kommunizieren,
  • kann sich kein unmittelbares Feedback geben und
  • hat kaum eine Chance, sich auf eine andere Art und Weise als mit schriftlichen Aussagen verständlich zu machen.

Diese Bedingungen setzen ein Höchstmaß an Selbstdisziplin und gegenseitigem Respekt in der Gruppe sowie absolute Verlässlichkeit sowie verbindliche Regeln voraus.

Zwar kann und muss jede Gruppe ihre virtuelle Zusammenarbeit selbst in den Griff bekommen - kochrezeptartige Anleitungen helfen hier erfahrungsgemäß wenig weiter. Was wir Ihnen aber anbieten wollen, sind einige Basisregeln für die Gruppenarbeit im virtuellen Seminar, die auf unseren bisherigen Erfahrungen basieren und als Norm für eine funktionierende Kooperation anzusehen sind.