Gruppenregeln und Netiquette
Website: | Moodle HS Kempten |
Kurs: | Demokurs Wissensmanagement |
Buch: | Gruppenregeln und Netiquette |
Gedruckt von: | Gast |
Datum: | Sonntag, 22. Dezember 2024, 06:31 |
1. Inhaltsverzeichnis
- Warum Gruppenregeln?
- Grundregeln
- Die rotierende Moderation
- Wie die Gruppen gebildet werden
- Netiquette Tipps
- Zum Nachdenken: Emails und Nachrichten schreiben
2. Warum Gruppenregeln?
Teamarbeit hat in der Wirtschaft einen hohen Stellenwert. In Schulen und Hochschulen dagegen wird ein teamorientiertes Lernen und Arbeiten meist nur sporadisch gelernt und eingeübt. Und das ist problematisch: Denn Teamarbeit ist bereits face-to-face eine nicht triviale Aufgabe, deren Bewältigung von der Gruppe viel Motivation, Kompromissbereitschaft und Anstrengung einfordert, aber auch klare und verbindliche Regeln voraussetzt. Wichtig sind solche Regeln vor allem für die Reduktion der Gefahr des "Trittbrettfahrens", das sich darin äußert, dass eine oder einige Personen in einer Gruppe die meiste Arbeit übernehmen und die anderen ihre Verantwortung abgeben und sich nicht engagieren.
In noch höherem Maße gilt dies für die Teamarbeit in virtuellen Umgebungen:
- Man muss hier ohne nonverbale Mittel kommunizieren,
- kann sich kein unmittelbares Feedback geben und
- hat kaum eine Chance, sich auf eine andere Art und Weise als mit schriftlichen Aussagen verständlich zu machen.
Diese Bedingungen setzen ein Höchstmaß an Selbstdisziplin und gegenseitigem Respekt in der Gruppe sowie absolute Verlässlichkeit sowie verbindliche Regeln voraus.
Zwar kann und muss jede Gruppe ihre virtuelle Zusammenarbeit selbst in den Griff bekommen - kochrezeptartige Anleitungen helfen hier erfahrungsgemäß wenig weiter. Was wir Ihnen aber anbieten wollen, sind einige Basisregeln für die Gruppenarbeit im virtuellen Seminar, die auf unseren bisherigen Erfahrungen basieren und als Norm für eine funktionierende Kooperation anzusehen sind.
3. Grundregeln für eine erfolgreiche Zusammenarbeit
1. Sorgen Sie für eine angenehmen Atmosphäre der Zusammenarbeit. Dazu gehört,
- dass man respektvoll miteinander umgeht: Also keine Beleidigungen, keine persönlichen Anschuldigungen etc.
- dass man sich an gemeinsame Vorgaben und Absprachen hält.
- dass man sich in der Gruppe fair verhält: Also z.B. eventuelle Versäumnisse zugeben, Fehler "wieder gut machen".
- dass man bereit ist, sein Wissen und Können in die Gruppe einzubringen: Vor allem kein trittbrettfahren, sondern ein gleichberechtigtes Geben und Nehmen.
2. Sorgen Sie für eine ausgewogene Zusammenarbeit. Dazu gehört,
- dass sich alle gleichberechtigt beteiligen: Also keine Wortführer, keine stummen Zuhörer und Zuschauer (sog. "Lurker").
- dass Unausgewogenheiten offen, aber höflich angesprochen werden.
- dass berechtigte Kritik von jedem Beteiligten angenommen und berücksichtigt wird.
- dass jeder dieselbe Menge bzw. Aufwand vergleichbare Beiträge zu den einzelnen Gruppenaufgaben leistet (verteilte "Last").
- dass man sich die Verantwortung für die Gruppenergebnisse fair teilt.
3. Sorgen Sie für eine inhaltlich anspruchsvolle Zusammenarbeit. Dazu gehört,
- dass jeder ausreichend Zeit in das Seminar investiert: Also kein Verhalten nach dem Motto "Virtuell bedeutet, dass ich nicht präsent sein muss".
- dass sich jeder für die in der Gruppe produzierten Inhalte verantwortlich fühlt: Also kein Verhalten nach dem Motto "Die anderen machen das schon ordentlich".
- dass individuelle Expertisen (im Sinne von besonderen Kenntnisse, z.B. in der Informatik oder BWL) in die Gruppenarbeit eingebracht werden: Also kein Verhalten nach dem Motto "Mein Wissen gehört nur mir".
- Geben Sie sich in der Gruppe selbst ein paar Regeln (z.B. jeder sieht jeden zweiten Tag ins Forum etc.) und legen Sie auch fest, was passiert, wenn die Regeln nicht eingehalten werden. Die Gruppe trägt das Seminar!
4. Die rotierende Moderation
Warum eine rotierende Moderation?
Gruppenarbeit ist kein leichtes Unterfangen – virtuelle Teamarbeit erst recht nicht. Was die virtuelle Zusammenarbeit von der Zusammenarbeit face-to-face unter anderem unterscheidet, ist ein Mehr an Koordinationsaufwand, den wir Ihnen nicht abnehmen können. Denn: Eines unserer Ziele in diesem Seminar lautet "eigenverantwortliche Kooperation", so dass es keinen Sinn macht, die Gruppenführung an uns – die Dozierenden – abzugeben. Allerdings wollen wir auch verhindern, dass diese Führungsaufgabe an wenigen engagierten Studierenden hängen bleibt. Mit einer rotierenden Moderation geben wir Ihnen zwar die Verantwortung für eine effektive Zusammenarbeit in der Gruppe, überlassen die Gruppenführung aber gleichzeitig nicht dem Zufall. Die rotierende Moderation ist für die kooperative Bearbeitung aller sechs Aufgabenblöcke des Seminars verpflichtend!
Wie funktioniert die rotierende Moderation?
Wenn Sie in Ihrer Gruppe zu sechst sind, fällt die Moderationsaufgabe während des Seminarverlaufs jedem genau einmal zu; wenn Sie zu viert sind, sollten die beiden "geschicktesten Moderatoren" (denen die Aufgabe vielleicht auch am meisten Spaß macht) je zweimal diese Rolle übernehmen.
Beim ersten Aufgabenblock geben Sie bitte nach Ablauf der ersten beiden Tage bekannt, wer in der "ersten Runde" die Moderation übernimmt - einer muss starten.
Bei den folgenden Aufgabenblöcken meldet sich der Moderators/der Moderatorin einen Tag vor Beginn der neuen Aufgabenbearbeitung.
Welche Aufgaben hat der Moderator/die Moderatorin?
Koordination: Moderieren heißt, nach einer kurzen gemeinsamen Diskussion festzulegen, wer was bis wann in welcher Form macht.
Motivation: Moderieren heißt auch, zur pünktlichen und sorgfältigen Erledigung der übertragenen Teilaufgaben anzuregen (oder bei Bedarf auch zu drängen) und seine Gruppe "bei der Stange" zu halten.
Überwachung: Moderieren heißt zudem nachzuprüfen, ob die in der Aufgabenstellung genannten Kriterien erfüllt sind (z.B. erkennbare Bezeichnung der endgültigen Lösung etc.).
Verantwortung: Moderieren heißt schließlich, dafür Sorge zu tragen, dass ein sinnvolles "Gruppenprodukt" resultiert, für dessen Zustandekommen im Bedarfsfall auch gruppeninterne Sanktionsmaßnahmen ergriffen werden können.
5. Wie die Gruppen gebildet werden
Die Gruppen werden nach Bearbeitung von Modul 0, des Warm-ups, gebildet. Insgesamt soll es in unserem Seminar maximal fünf Gruppen geben. Haben Sie bitte Verständnis dafür, dass wir die Gruppenbildung übernehmen, denn:
- Wir achten bei der Gruppenbildung darauf, dass sich keine reinen "Münchner Runden" bilden. Denn wenn man sich ohne große Probleme auch face-to-face austauschen kann, ist die Motivation zur virtuellen Zusammenarbeit natürlich weniger hoch als in den Fällen, in denen physische Treffen schwerer realisierbar sind.
- Außerdem achten wir bei der Gruppenbildung darauf, dass die Gruppen mindestens vier, maximal sechs Teilnehmer/innen umfassen. Sollten während des Seminars Teilnehmer/innen ausfallen und eine oder mehrere Gruppen entsprechend "schrumpfen", werden wir bei Bedarf Vorschläge für Gruppenzusammenlegungen machen oder andere Lösungen nahelegen.
- Es hat sich im vergangenen Semester bewährt, dass sich jede Gruppe einen (möglichst originellen) Namen gibt. Diese Namensgebung stärkt das Gruppengefühl und macht die Gruppen auch leichter ansprechbar.
6. Netiquette-Tipps
Wie man die Plattform effizient und auch höflich zur Zufriedenheit Aller benutzen kann (und sollte):
Im virtuellen Raum ist bei der Kommunikation Einiges zu beachten. Der einfache Unterschied ist, dass in der virtuellen Kommunikation para- und nonverbale Mittel fehlen. Das heißt ein Lächeln, Ironie oder auch Verärgerung ist durch bloßen Text nicht erkennbar, was die Gefahr von Missverständnissen rapide erhöht und ihre Zusammenarbeit erschwert.
Daher beherzigen Sie bitte Folgendes: Geschriebenes steht erstmal unwiderruflich z.B. im Forum. Vergewissern Sie sich also, dass der Autor des Beitrags, auf den Sie antworten wollen, auch das gemeint hat, was Sie denken. Insbesondere sollten Sie darauf achten, ob nicht vielleicht Sarkasmus oder eine ähnliche Art des Humors benutzt wurde, ohne ihn mit dem Smiley-Symbol "" zu kennzeichnen. Genauso sollten Sie Ihren eigenen Beitrag vor dem Abschicken noch einmal durchlesen und darauf prüfen, ob er nicht auch anders interpretiert werden könnte, einen anderen nicht sogar beleidigen könnte oder sich nicht irgendwo Ironie versteckt, die ohne Smiley nicht erkennbar ist. Wir wollen Sie dafür etwas sensibilisieren.
Deswegen die Faustregel:
Vergessen Sie niemals, dass auf der anderen Seite ein Mensch sitzt! Und: Lieber zu viel Höflichkeit als zu wenig! Die Gruppenregeln sollen Ihnen dabei helfen.
7. Eine Kleinigkeit zum Nachdenken
Welche Email würden Sie nun als Tutor lieber bekommen?
Betreff: ###Moderator flt
Liebe Frau Schätz,
leider haben sich Larissa und Stefan aus der Gruppe 123 bisher noch nicht zur aktuellen Aufgabe gmeldet.Da Larissa diesesmal als Moderator unserer Gruppe eingteilt ist, wäre es gut, wenn sie uns als Gruppe eine Nachricht hinerlassen könnten ob die beiden noch im Kurs sind oder nicht.Den zum einen um unsere Aufgabe zeitnah abgeben zu können und zum zweiten ist Larissa auch beim nächsten Modul als Moderator eingeteilt. So können wir dann unsere Gruppe neu einteilen.Zudem habe ich auch noch zwei Fragen. Zum einen, weshalb der Quick ApplePlayer nicht funktioniert, das war nun so.So was kostet einfach zusätzlich Zeit, es herunterzuladen und das es dann doch nicht funktoniert und nach einer anderen Lösung gesucht werden muss.Ist dies gewollt, dass die Programme nicht gleich funktionieren? Mir war es im Voraus nich bewusst, dass ich in diesem Kurs so viel Programme herunterladen muss!! Die zweite Frage betrifft unsere Mitstreiter, ob es irgendwelche Konsequenzen für sie gibt wie z.B. keine Eintrag mehr in einen anderen Kurs für dieses Semester? Den die sozialen Kompetenzen die hier gezeigt werden, ist ein "No go" den Rest der Gruppe gegenüber. Ich habe durchaus Verständnis,wenn sich einer wieder aus einem Kurs abmeldet jedoch nicht ohne ein Wort der Gruppe mitzuteilen, damit die wissen woran sie sind.Mit der Bitte mir meine Fragen zu beantworten. Ansonsten finde ich den Kurs sehr effektiv und es macht auch Spass die Aufgaben in der Gruppe zu lösen. Auch ihre Rückmeldungen fnde ich sehr konstruktiv.Wünsche Ihnen einen schönen Wochenanfang.Gruße Mareike
ODER
Betreff: Verschwundenes Gruppenmitglied Gruppe 123 im Kurs EuI
Hallo Frau Schätz,
können Sie prüfen, ob Frau Gerda Müller aus der Gruppe 123 die Foren abonniert hat, da sie leider bisher nicht bei der Aufgabe mitgewirkt hat? Ich könnte mir vorstellen, dass der Kurs schnell in Vergessenheit gerät, wenn man keine Nachrichten der Gruppenmitglieder mehr erhält. Das Abonnieren des Forums kann man ja leicht einmal vergessen.
Vielen lieben Dank im Voraus.
Herzliche Grüße,
Susi Meier
Hier noch ein paar TIPPS (aus der bisherigen Erfahrung ...), damit es mit der Antwort schnell geht :
- Falls Sie nicht Ihre Uni-Mail-Adresse verwenden, so verwenden Sie bitte eine E-Mail- Adresse, aus der ich Ihren Namen ableiten kann und ich Ihnen (und nicht Sonnenschein2000) zurückschreiben kann.
- Bitte wählen Sie einen aussagekräftigen Betreff (Ich möchte am Besten vor dem Öffnen der Mail bereits erkennen, worum es geht; z.B.: Schein von der Veranstaltung … aus dem SS 20XX).
- Bitte erläutern Sie Ihr Anliegen in knapper, aber nachvollziehbarer Form. Formulieren Sie dabei möglichst vollständige und unmissverständliche Sätze, damit keine Missverständnisse entstehen.
- Überlegen Sie sich bitte vor dem Versenden der Mail, welche Informationen Ihrerseits relevant für die Beantwortung Ihrer Frage sein könnten. Das hilft allen möglichst schnell zur Antwortmail zu kommen