Feedback zur Prüfung

Feedback zur Prüfung

by Bernhard Schick -
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Sehr geehrte Damen und Herren,

die Prüfung ist korrigiert. Das Ergebnis war teilweise durchwachsen. Es gabe viele sehr gute Arbeiten, aber leider auch etliche Arbeiten, in den doch große Schwächen da waren. Hier ein paar Punkte, die Sie in Zukunft unbedingt beachten sollten.

Bei Berechnungen

  • eine ordentliche Skizze hilft
  • immer den Ansatz darstellen und die Formel herleiten oder wenigsten die Quelle angeben. Nicht einfach Formeln hinschreiben.
  • die Variablen muss man nachvollziehen können
Schwerpunktshöhe:
  • Hier wäre der Formelansatz sinnvoll gewesen. Steht im Skript
Kinematik & Elastokinemtik
  • im Sinne des Fahrwerks
  • Kinematik ist die Bewegung (translatorisch/rotatorisch) des Rades auf Grund der Einfederung
  • Elastokinematik /Nachgibigkeiten ist die Bewegung (translatorisch/rotatorisch) des Rades auf Grund von Kräfte und Momente.
Achskennwerte
  • hier war das Ergebnis sehr unterschiedlich von perfekt bis nichts verstanden. Viele hatten die Momentanpol der Achse nicht mit dem Aufstandpunkt des Reifens verbunden und so keinen Rollzentrum ermitteln können.
  • Fast niemand konnte das Rollmement darstellen. Mx=Fy*(Sh-Rh) wobei Fy=m*ay
  • ET-Einpresstiefe und Lenkrollhalbmesser waren häufig falsch eingezeichnet
Nachlaufwinkel und Nachlaufstrecke am Motorrad
  • Nachlaufwinkel hatten fast alle richtig. Auch die Änderung beim Bremsen.
  • Aber, die Nachlaufstrecke definiert sich wie der Aufstandpunkt des Reifens der Lenkachse hinterher läuft. Die Lenkachse beim Motorrad ist nicht an den Gabelholmen sondern am Lenkkopf und damit i.d.R. versetzt. Ich hatte hierzu noch einen TIPP abgeben.
Radlasterhöhungen. Hier gab es die größten Defizite
  • In Zukunft strukturierter und sauberer arbeiten und beschriften
    • Skizze
    • Ansatz (Summe F und M ist 0)
    • Formeln mit Variablen sauber aufstellen
    • Ergebnisse in die Skizze einzeichnen. Es war oft nicht klar ob die Werte von der HA oder VA gemeint sind.
    • Auch die Einheiten mitziehen, dann fällt auf wenn die Formel nicht stimmt. Immer Ergebnisse mit Einheiten.
    • Viele hatten ay statt die Gewichtskraft Fn in einem Term verwendet.
    • Gesamte Radlast beim Bremsen ermitteln
    • Mit der Radlast im K&C Graph die Einfederung ermitteln
    • Mit der Steigung die Radfederrate in den Graph einzeichnen
    • Mit Einfederung Spur- und Sturzwerte ermitteln
Versuchs- und Manöverkatalog
  • Hier war viel durcheinander geschmissen. Eine FEM ist kein Laborversuch und ein Slalom auch nicht. Diese Zuordnung müssen stimmen.
Bitte gehen Sie in Zukunft auch kritischer mit den Ergebnissen Ihrer Studienkollegen um und übernehmen Sie nicht einfach. In einer Gruppenarbeit sollten Sie die Ergebnisse der anderen Kollegen nachvollziehen. Der Fehler mit ay hat wohl einer gemacht und viele haben das dann nachgemacht. Es ist die Aufgabe von Ingenieure Ergebnisse kritisch zu betrachten, plausibilitieren und zu verifizieren. Hier gilt auch immer das Vieraugenprinzip. Die Berechnungen der Radlasterhöhung finden man tausendfach im Internet. Auch die Ermittlung der Achsdaten hätten man nur abschreiben müssen. Sie hatten ja alle Unterlagen und sogar Zugriff aufs Internet verfügbar.

Was mir noch aufgefallen ist, dass einige mit dem Zeitmanagement ein Problem hatten. Verschaffen Sie sich doch zunächst einen Überblick der Fragen und deren Schwierigkeitsgrad. Priorisieren Sie  dann nach Schwierigkeitsgrad.

Einige wenige hatten die Optionsfrage beantwortet und sich dort wertvolle Punkte geholt. Denken Sie daran: Immer etwas mehr wie gefordert hilft die Ziele zu erreichen und Schwachpunkte auszugleichen.

Ich wünsche Ihnen allen schöne Semesterferien. Wir sehen uns nächstes Semester zur Vorlesung ADAS und Fahrdynamik und können die Dinge gemeinsam vertiefen.

Viele Grüße

Bernhard Schick